Die Reiselust der Deutschen bleibt auch 2015 ungebrochen. Der Grund dafür sind nach Einschätzung der Branche vor allem sichere Arbeitsplätze, steigende Löhne, niedrige Zinsen und eine hohe Konsumbereitschaft. Doch wie schaut es mit den Trends für 2015 aus?
Auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB), bei der jedes Jahr im März mehr als 10.000 Aussteller Angebote zu Reisezielen in 180 Ländern präsentieren, sprachen die Veranstalter diesmal von Kulturtourismus, Abenteuerurlaubsowie ökologisch und sozial verantwortlichem Reisen, die im Trend liegen.
Laut einer aktuellen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Reiseverhalten der Deutschen, zeichnen sich folgende Tendenzen für 2015 ab:
- Die Urlaubssuche der Deutschen wird immer digitaler
- Die Masse macht Individualurlaub
- Schwacher Euro fördert All-Inclusive-Buchungen
- Das Interesse an Luxus-Reisen wächst
- Familien und jüngere Menschen verreisen häufiger
Die Ergebnisse dieser Umfrage, basieren auf einer kontinuierlich geführten Studie, die Daten aus dem Vertriebs– und Konsumentenpanel verbindet. Demnach nutzen lediglich ein Drittel der Urlauber Reisekataloge, um sich über Urlaubsangebote zu informieren. Für 45 Prozent der Befragten ist das Internet das Urlaubs-Recherche-Werkzeug schlechthin. Außerdem wollen immer mehr Verbraucher ganz persönlich auf die eigenen Bedürfnissezugeschnittene Angebote und Zusatzleistungen, z. B. den Besuch einer Lounge für den Flug, die Wahl zwischen verschiedenen Flugklassen, den Privattransfer zum Hotel oder individuelle Ausflugserlebnisse.
Auch wenn Individualität von vielen geschätzt wird, sind All-Inclusive-Reisen weiter auf dem Vormarsch. Laut GfK sind 24 Prozent aller Flug– und Autoreisen, die über ein Reisebüro oder einen Reiseveranstalter gebucht wurden, all-Inclusive. Bei online gebuchten Pauschalreisen wird sogar bereits rund jede zweite mit All-Inclusive-Verpflegung gebucht – Tendenz steigend. Reisen im Luxussegment werden ebenfalls höher nachgefragt. Demnach werden besonders hohe Zuwächse bei Haushalten mit höherem Einkommen (4000 Euro+) mehr nachgefragt.
Die Umfrage hat außerdem eine steigende Reiseintensität, vor allem bei Familien und jüngeren Menschen, festgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr haben Familienurlaube mit zwei oder mehr Kindern um fast 21 Prozent zugenommen. Auch Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren (+18,8 Prozent) und junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren (+14,4 Prozent) haben mehr Urlaubsreisen unternommen. Mit 71 Prozent geht der Löwenanteil aller Urlaubsreisen aber auf das Konto der erwachsenen Bevölkerung ab 35 Jahre.
Marktforschung: Zum Aufbau und Ablauf der Gfk-Studie „Reiseverhalten der Deutschen“
- Das Vertriebspanel von GfK (Travel Insights) basiert auf den Reisebuchungen am Point-of-Sale. Die Buchungsdaten von rund 1.200 repräsentativen Reisebüros (durchschnittlich 340.000 Buchungssätze monatlich) bilden den stationären Vertriebsmarkt ab. Im Onlinebereich werden die Buchungsdaten der Reiseportale und der Reiseveranstalter ausgewertet.
- Im GfK Konsumentenpanel (MobilitätsMonitor) werden monatlich 20.000 repräsentativ ausgewählte Haushalte(42.000 Personen) zu ihrem Reise-, Buchungs- und Informationsverhalten befragt. Erhoben werden neben Urlaubsreisen (Haupturlaub, Zweit- und Dritturlaube) auch Geschäftsreisen, Tagesausflüge und sonstige Privatreisen, etwa Besuche bei Verwandten/Bekannten.
Quellen: gfk.com, wiwo.de, spontan-online.eu