Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beschäftigt sich mit dem Allgemeinwissen der Erwachsenen im internationalen Vergleich. Unter dem offiziellen Studiennamen PIAAC“Programme for the International Assessment of Adult Competencies”, wurden rund 166.000 Erwachsene zwischen 16 und 65 Jahren aus 24 Ländern zu verschiedenen Wissensgebieten befragt, darunter 5400 Erwachsene aus Deutschland.

In PIAAC wurden zentrale Grundkompetenzen Erwachsener untersucht, von denen angenommen wird, dass sie für eine erfolgreiche Einbindung in die heutige Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Im Fokus standen Lese– und alltagsmathematische Kompetenzen sowie technologiebasierte Problemlösungen. Jede der aufgezählten Kompetenzen wurde in 3 Stufen (untere, mittlere und obere) eingeteilt, in Abhängigkeit von der erreichten Punktzahl der Teilnehmer.

Insgesamt sind die Ergebnisse für Deutschland im internationalen Vergleich relativ durchschnittlich: In allen drei Bereichen weichen die mittleren Ergebnisse um je maximal 3 Kompetenzpunkte vom internationalen Durchschnitt ab (Lesekompetenz < Durchschnitt, Alltagsmathematik > Durchschnitt, Technologiebasierte Problemlösung = Durchschnitt). Betrachtet man die letzte Kategorie jedoch näher, verfügen 11,6 % der deutschen Erwachsenen über keine bzw. nur unzureichende Computerkenntnisse. Die Zahl könnte sogar noch höher sein, wenn man die Personengruppe hinzuzählt (6,1%), die der Bearbeitung der Kompetenzaufgaben am Computer nicht zugestimmt hat. Die genauen Gründe für die Verweigerung sind jedoch nicht bekannt.

Über alle PIAAC-Teilnehmerländer hinweg zählen JapanFinnlandNiederlande und Schweden zu den Gewinnern. Durch den internationalen Vergleich wird deutlich, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Es besteht anscheinend Verbesserungsbedarf für den Erwerb und Erhalt von Kompetenzen in allen drei Bereichen. Wie relevant diese Kompetenzen für jeden einzelnen von uns sind und welche Rolle dabei beispielsweise Bildungsinstitutionen, Weiterbildungsaktivitäten und das Lernen am Arbeitsplatz für die Deckung des Bedarfs spielen, muss nun näher betrachtet werden. Vielleicht werden diese Ergebnisse auch den einen oder anderen dazu verleiten, ein Buch in die Hand zu nehmen, den Taschenrechner mal in der Schublade zu lassen oder sogar einen Computerkurs zu besuchen. Wir sind bereits auf das nächste Ergebnis des PIAAC gespannt!

Quelle: Gesis.org

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