Immer mehr Konsumenten testen und begutachten Produkte im Geschäft, kaufen diese dann aber anschließend im Internet. Die Studie „Mobile Life“ von TNS Infratest, für die 38.000 Interviews in 43 Ländern geführt wurden, davon 1.000 in Deutschland, zeigt auf, dass ein Drittel der weltweiten Handy– und Smartphone-Nutzer selbst „Showrooming“ betreiben. In Deutschland liegt dieser Anteil sogar bereits bei 68 Prozent. Die Rolle der mobilen Endgeräte variiert dabei jedoch von Region zu Region erheblich. In Industrienationen, in denen Online-Shoppinggut etabliert ist, neigen die Menschen weniger dazu, ihr Handy- und Smartphone fürs Showrooming einzusetzen. In Regionen, in denen die erste Berührung mit dem Internet über Mobiltelefone erfolgte, wird es entsprechend häufiger genutzt.

Walter Freese, Head of Mobile bei TNS Infratest, erklärt, dass Kunden immer noch ein Produkt vor dem Kauf sehen oder anfassen möchten und Einzelhandelsgeschäfte durch Showrooming immer häufiger zu verlustbringenden Vitrinen reduziert werden. Markenhersteller und Einzelhändler dürfen jedoch die Nutzung mobiler Endgeräte im Kaufprozess („Mobile“) nicht als eine Gefahr sehen, sondern sollten versuchen, ihre Kunden auf eine unmittelbare und persönliche Weise zu binden und sicherzustellen, dass sie das Geschäft nicht mit leeren Händen verlassen. Es besteht bei den Konsumenten ein großes Interesse an mobilen Coupons während des Einkaufes, an zusätzlichen Beratungsleistungen und Location Based Services (LBS), wie z. B. Push-Hinweise auf aktuelle Angebote in der direkten Umgebung, die dazu genutzt werden können, potentielle Kunden in die Geschäfte zu locken.

Die wichtigsten Faktoren, die die Showrooming-Konsumenten beeinflussen, sind die Sicherheit, den richtigen Preis zu zahlen und das passende Produkt zu kaufen. Die Händler müssen demnach zum einen in der Lage sein, Reibungsverluste beim Shoppen zu reduzieren und damit dem Käufer Zeit zu sparen, zum anderen maßgeschneiderte Angebote zu unterbreiten, die dem Käufer Geld sparen bei Dingen, die ihm wichtig sind. „Mobile“ kann der Studie zufolge dabei helfen, das Einkaufserlebnis zu optimieren und dem Käufer das Gefühl zu geben, die richtige Kaufentscheidung getroffen zu haben.

Quelle: tns-infratest.commarktforschung.de

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