MARKTFORSCHUNG RUND UM DEN BUCHMARKT2015-10-142018-07-09https://www.ftmafo.de/wp-content/uploads/2018/04/logo-1.pngFoerster & Thelenhttps://www.ftmafo.de/wp-content/uploads/2018/07/bueche_news.jpg200px200px
Marktforschung rund um den Buchmarkt: Hardcover, Taschenbücher oder doch eher eBooks?
Im Zuge der Frankfurter Buchmesse haben wir uns mal die Zahlen rund um den Buchmarkt angeschaut. Die Buchbranche musste für das vergangene Jahr leichte Einbussen bei den Einnahmen verzeichnen. Sie fielen um 2,2 Prozent – von 9,54 auf 9,32 Milliarden Euro. Trotz Umsatzschmälerung konnte der stationäre Buchhandel jedoch im Vergleich zum Vorjahr Marktanteile zurückgewinnen und sichert sich mit 4,58 Milliarden Euro 49,2 Prozent aller Branchenumsätze (2013: 48,6 Prozent, 2005: 54,8 Prozent). Der Internetbuchhandel verlor dagegen 3,1 Prozent der Umsatzanteile im Vergleich zu 2013, somit hat er einen Anteil von 16,2 Prozent am Gesamtumsatz. Somit bleibt der Sortimentsbuchhandel nach wie vor der wichtigste Vertriebsweg für Bücher in Deutschland.
Der Börsenverein des deutschen Buchhandels veröffentlichte die Zusammensetzung des Gesamtumsatzes für 2014:
Sortimentsbuchhandel 4.583 Mio. Euro (49,2 %)
Verlage direkt 1.904 Mio. Euro (20,4 %)
Internetbuchhandel 1.511 Mio. Euro (16,2 %)
sonstige Verkaufsstellen 922 Mio. Euro (9,9 %)
Versandbuchhandel 161 Mio. Euro (1,7 %)
Buchgemeinschaften 122 Mio. Euro (1,3 %)
Warenhäuser 117 Mio. Euro (1,3 %).
Nicht nur die Einnahmen sondern auch die Buchproduktion ist laut Börsenverein zurückgegangen. Die Gesamtzahl der in Deutschland erschienen Bücher ist 2014 deutlich gesunken. Fasst man Erst- und Neuauflagen zusammen, dann sind 87.134 Titel auf den Markt gekommen – der niedrigste Wert seit zehn Jahren. 2013 waren es noch 93.600 Titel. Allerdings sind dabei E-Books und Print-on-Demand-Titel nur zu kleinen Teilen erfasst. Der Wachstumsmarkt Selfpublishing bleibt bei dieser Betrachtung dementsprechend weitgehend ausgeschlossen.
Lange wurde der Selfpublishing-Markt in der Branche belächelt. Autoren veröffentlichten ihre Bücher und eBooks im Rahmen des Self-Publishings nicht mit einem klassischen Buchverlag, sondern brachten sie mithilfe von Self-Publishing-Plattformen wie epubli selbst auf den Markt. Spätestens im Zuge der Digitalisierung hat sich der Markt einen neuen Ruf erarbeitet. Er wird als Option der Talentsuche oder als Bedrohung für Verlage gesehen. Mittlerweile bringen immer mehr Verlage eigene Portale hervor oder suchen bei Fremdanbietern Erfolg versprechende Autoren heraus, Selfpublishing-Millionäre machen Schlagzeilen und die Buchmessen räumen den Autoren eigene Bereiche ein.
Weltweit nutzen rund 9,2 Prozent der Menschen eBooks. Laut dem Statista Digital Market Outlook wird sich ihr Anteil bis 2020 auf 18,8 Prozent erhöhen. Deutschland liegt mit 9,9 Prozent in 2015 und prognostizierten 13,0 Prozent in fünf Jahren jeweils leicht über den Schnitt, wird aber von Frankreich überholt werden. Mit großem Abstand die stärkste Verbreitung gibt es in den USA, wo schon jetzt mehr als ein Drittel der Bürger eBooks nutzt.
Doch auch der eBook-Markt verändert sich. Flatrates werden auch bei eBooks beliebter – zumindest bei Lesern. Verlage sind von dieser Entwicklung jedoch nicht besonders begeistert und öffnen ihre Archive nur zögerlich, erste Anbieter ziehen sich schon zurück. Nach Musik- und Video-Streaming schlägt nun die Stunde von Abo-Modellen für eBooks. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) teilte anlässlich der anstehenden Frankfurter Buchmesse mit, dass inzwischen 1,4 Millionen Deutsche eine Online-Ausleihe nutzen. Das entspricht jedem zweiten eBook-Leser. Laut dem IT-Branchenverband Bitkom ist die Onleihe, ein Leihangebot der öffentlichen Bibliotheken, das beliebteste Portal aus Sicht der Kunden und landete sogar auf Platz 1, deutlich vor kommerziellen Anbietern. Die Verlage befürchten jedoch eine Kannibalisierung der deutlich Gewinn bringenden Verkäufe und bestehen deshalb auf hohe Vergütungen pro Leihen. Für die Verbraucher hat es Folgen. Es gibt bis heute keine eBooks von Holtzbrinck (Rowohlt, Droemer Knaur, S. Fischer und andere) bei der Onleihe aufgrund von Lizenzstreitigkeiten und das Angebot von Kindle Unlimited besteht ein Jahr nach seiner Eröffnung größtenteils aus Publikationen von unabhängigen Autoren.
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